Definitiv eingeführt bei guten Vornoten
Aufgrund der Coronapandemie wurde die prüfungsfreie Zulassung für alle Ausrichtungen der BM 2 mit Eintritt in die Schuljahre 2020/21 und 2021/22 bei einer Gesamtnote von mindestens 5.0 im EFZ eingeführt und im Berufsmaturitätsreglement (§ 16 BMR) verankert. Der Regierungsrat und die Bildungsdirektion sehen dadurch gleichzeitig ihr Ziel, die Berufsmaturität zu fördern, untermauert.
Die LKB befürwortete diese Regelung zur Förderung der Berufsmaturität, forderte aber einige Begleitmassnahmen, damit die Qualität an den Berufsmaturitätsschulen nicht sinkt und die Belastung für die Lehrpersonen nicht übermässig steigt: Wir forderten Stützkurse und die Reduktion der Klassengrösse. Eine weitere Forderung war, dass das EFZ, welches nun die Aufnahme bei gutem Abschneiden steuert, nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf. Zudem soll das neue Aufnahmeverfahren maximal vier Jahre nach Einführung evaluiert werden. Wir wiesen auch darauf hin, dass diese Förderung nicht gratis zu haben ist.
Die Bedenken in Verbinung mit der prüfungsfreien Zulassung an die BM führten auch dazu, dass nach der Vollversammlung 2024 eine besorgte Lehrperson einen Brief an Frau Regierungsrätin Silvia Steiner richtete:
Unsere Erfahrungen bis heute ...
Vor allem die ersten Jahrgänge zeigten erfreuliche Ergebnisse: Vor allem in den gesundheitlich-sozialen Richtungen füllten sich die Klassen mit motivierten Lernenden, die sich eine Aufnahmeprüfung aus gesellschaftlichen oder kulturellen Gründen nicht zugetraut hätten. Dies kann man sicher als Erfolg bezeichnen.
Heute, nach einigen Erfahrungen mit der prüfungsfreien Aufnahme ist klar geworden, dass nachjustiert werden muss. Die Lehrpersonen kämpfen mit zum Teil ungenügend vorbereiteten Lernenden, die die Anforderungen keinesfalls erfüllen. Denn zusammen mit den Aufnahmeprüfungen fallen ja auch die Vorbereitungskurse weg. Zudem sind die Noten der verschiedenen Berufe nicht vergleichbar. Dazu kommt, dass sich die Note nur aus einem Drittel aus allgemeinbildenden Fächern zusammensetzt. Einige stolze InhaberInnen des EFZ hatten überhaupt keine Fremdsprachen in der Lehre und waren vielleicht schon in der Sekundarstufe von Französisch befreit. Viele aus sozialen Berufen beschäftigten sich mit Mathe zuletzt in der Sekundarschule. Die Folge davon ist, dass die Dropout-Quote mit all den negativen Auswirkungen auf den Unterricht stark gestiegen ist.